Begleithundeprüfung in Rodgau am 07.11.10

 
Am 07.11.10 fand auf dem Platz der BZG (Main-Gebiet) 3 in Rodgau-Weißkirchen eine Begleithundeprüfung statt. Acht Teilnehmer waren gemeldet. Zwei Labbis waren leider vorher aufgrund von Läufigkeit bzw. Erkrankung der Hundeführerin zurückgezogen worden, so dass das Teilnehmerfeld aus vier Golden und zwei schwarzen Flat bestand.
Nachdem am Vortag das Wetter sehr unfreundlich gewesen war und die Hundeführer den Platz bis auf die Knochen durchnässt, verlassen hatten, blieb es an diesem Vormittag trocken und der Himmel wurde immer heller, im Gegensatz zu den Mienen von einzelnen Teilnehmern.
Gerade für den Richter ist es sehr unangenehm, wenn sich die Notizen im Regen in Papierfetzen verwandeln, bemerkte Richter Jürgen Laux, der um 10:00 Uhr gemeinsam mit der Sonderleiterin Annette Staudt-Hasenstab die Teilnehmer und Zuschauer begrüßte und ein paar beruhigende Worte sprach.
Die Situation bei einer Begleithundeprüfung ist ganz anders, als im Training. Nicht nur das Toben vor dem Betreten des Platzes fehlt für die Hunde. Auch die Stimmung ist bemerkenswert. Als Team alleine mit seinem Hund auf dem plötzlich so großen und fremden Platz zu stehen, ist etwas ganz besonderes. Die Aufregung oder Anspannung ist sogar bei den Zuschauern spürbar, obwohl viele Trainingsstunden im Vorfeld Sicherheit geben sollten. Es ist leider so, dass nicht jeder, der an einer Begleithundeprüfung teilnimmt, diese auch besteht und dies hat nichts mit übermäßiger Strenge des Richters zu tun.
Die Prüfung wurde mit einer souveränen Leistung von Angelika mit ihrem 18 Monate alten und aus französischer Züchtung stammenden Goldenrüden Élu eröffnet. Mit 69 Punkten und einer sehr guten Bewertung absolvierten beide die Prüfung als Beste des Tages. Die Kommandos wurden laut und deutlich gegeben, so dass Herr Laux mit einem Schmunzeln in seiner Erläuterung der Bewertung bemerkte, dass er sich fast selbst mit hingelegt hätte, als das „Down“ erscholl. Die Hundeführerin ließ keine Diskussion aufkommen und vermittelte ihrem Hund eine große Sicherheit. Selbst der etwas zu früh erschallende erste Schuss am Schluss der Prüfung machte Élu nichts aus.
Zum Daumendrücken für das zweite Team bestehend aus Thomas mit seinem Flatrüden Gino war sogar das Züchterehepaar vor Ort. Leider verlor das Team in den unterschiedlichen Prüfungsabschnitten einzelne Punkte, so bei der Freifolge, als die Hand der begrüßten Person geleckt wurde. Beim Bringen des Dummys schloss Gino mit perfektem Vorsitzen ab und erhielt hier 10 Punkte. Über eine mit guter Bewertung und 63 Punkten abgeschlossen Prüfung freuten sich alle sehr.
Die Zuschauer der BZG3 drückten dem dritten Team, bestehend aus der angehenden Ausbilderin Katrin und ihrem Goldenrüden Ascii, ganz besonders die Daumen. Ascii lief bei Prüfungsbeginn, so wie man es sich immer wünscht, bemerkte Richter Laux in seiner Bewertung. Leider musste beim Ablegen und Absetzen aber mehrfach auf ihn eingewirkt werden, so dass hierbei Punkte verloren gingen. Dafür gab es die Höchstzahl von 10 Punkten für die tolle Ablage von Ascii. Katrin konnte sich ohne Probleme von der Menschenmenge und Verleithund Pepper abholen lassen. Die Prüfung wurde mit einer guten Leistung und 60 Punkten bestanden.
Alle drei Rüden zeigten sich schusssicher. Was nicht für die Hunde aus der Nachbarschaft galt, die an diesem Sonntagmorgen doch viel Aufregung zeigten. Die Kälte kroch den Helfern langsam  in die Glieder. Von Seiten der Prüflinge wurde versichert, dass die Kälte hier nicht bemerkt wurde, da eine gewisse „Grundhitze“ vorhanden war. Leider dämpfte sich die positive Stimmung nun immer mehr, da die teilnehmenden Hündinnen im Anschluss alle nicht bestanden.
Bei dem als viertes antretenden Team, bestehend aus Christiane und der noch sehr jungen Goldenhündin Daisy, war von Beginn der Prüfung an die Aufregung spürbar. Daisy schaute und wirkte abgelenkt. Nach der Freifolge musste abgebrochen werden, da Daisy aus der Kontrolle ging. Richter Laux empfahl den Kopf nicht hängen zu lassen und weiter zu trainieren, da eine nicht bestandene Prüfung kein Beinbruch aber die Kontrolle über den Hund der Kern des Ganzen und entscheidend für die Alltagstauglichkeit unserer Hunde ist. „Der Ehepartner außer Kontrolle kann, der Hund darf es nicht sein!“, bemerkte Richter Laux.
Auch die fünften Starter, Richard und seine 2 ½ jährige Goldenhündin Daria, liefen die Prüfung nicht zu Ende. Das Team verlor in allen Teilen der Prüfung Punkte. Daria musste ein zweites Mal ins Platz gelegt werden. Aus dem Platz erhob sie sich und verließ ihre Position mit 4 – 5 Schritten. Am Dummy lief sie vorbei und fand es erst nach erneuter Einweisung. Bevor die Schussfestigkeit überprüft wurde, brach Richter Laux die Prüfung ab.
Das als letztes startende Team sollte jetzt die Prüfung mit einem positiven Ergebnis abschließen, so die Hoffnung der Zuschauer. Leider konnten aber auch Claudia und die Flathündin Cleo die Prüfung nicht bestehen. Als Claudia mit dem Verleithund und der Menschenmenge von ihr fortging, blieb sie nicht liegen und überquerte den ganzen Platz, um ihr zu folgen.
Das Teilnehmerfeld für die im Frühjahr anstehende nächste Prüfung ist nach diesem Vormittag schon fast komplett und alle Anwesenden hatten viel dazugelernt.
Der Dank der Teilnehmer geht am Schluss an die Ausbilder, die uns vorbereitet und viele Tipps gegeben haben und die Sonderleiterin, die neben dem Organisatorischen ein Verwöhnprogramm mit Kaffee, Tee und belegten Brötchen bereithielt. Vielen Dank auch an die Teilnehmerin, die einen leckeren Kuchen mitbrachte und an das große Helferfeld von zeitweise 11 Personen, die eine große Menschenmenge bildeten. Nicht bei jeder Prüfung sind so optimale Bedingungen vorhanden. Und einen ganz besonderen Dank natürlich dem gut gelaunten Richter, der allen Teilnehmern eine faire Prüfung ermöglichte.

Corinna Schött